(Hintergrund)Information Naturgebiet
Die Wälder von Sint Anthonis bilden zusammen mit denen von Vierlingsbeek, Oploo, Wanroy und Mill sowie denen der Brabants Landschaft einen fast zusammenhängenden Waldgürtel von 3000 Hektar. Sie wurden zu einer Zeit angelegt, als ein großer Bedarf an Bauernholz und Stangenholz für die Bergwerke in Limburg bestand. Die Kiefer war dafür ideal geeignet. Der Nadelbaum wurde auf sehr großen Flächen angepflanzt und bestimmt noch heute weitgehend das Waldbild.
Seit einigen Jahren pflanzt Staatsbosbeheer jedoch auch Laubbäume in den Wäldern von Sint Anthonis. Nicht nur, um dem Ganzen ein attraktiveres Aussehen zu verleihen, sondern auch, um die Variation in der Natur zu fördern. Die Produktion von Holz ist nicht mehr das einzige Ziel der Waldbewirtschaftung. Natur und Erholung spielen eine mindestens ebenso wichtige Rolle. Deshalb wandelt Staatsbosbeheer die reinen Wirtschaftswälder in "multifunktionale Wälder" um.
Der zentrale Teil von Sint Anthonis wird von den Ullingse Bergen bestimmt. Dies ist ein offenes Heidegebiet, in dem die Natur an erster Stelle steht. Wacholder, ein typischer Nadelbaum der Ödnis, bekommt hier eine Chance. Um die Heidelandschaft zu erhalten, wird das Gebiet seit 1979 von einer Herde Kempener Heideschafe beweidet. Diese Rasse ist seit jeher hier ansässig und hat über Jahrhunderte die Heide offen gehalten. Die Tiere eignen sich sehr gut als raffinierte Mähmaschinen, um die Heide in Ordnung zu halten. Die schottischen Hochländer helfen auch bei der Bewirtschaftung der Heidelandschaft von Sint Anthonis. Die schweren Rinder bevölkern die Heidelandschaft seit 1987 und sind auf die gröbere Arbeit spezialisiert. Neben alten und jungen Gräsern fressen sie auch steife Pflanzen wie trockene Äste, junge Birken und alte Heidekrautpflanzen. Dadurch haben andere Tiere mehr Möglichkeiten in den Freiflächen, und sie breiten sich nun aus.
Das Vorhandensein von Laubwäldern und Feuchtwiesen sorgt für eine große Vielfalt auf der Nordostseite des Gebiets. Hier finden Sie die Visdel, den Berkenbos und etwa 30 ha Feuchtwiesen. Die Visdel und der Birkenwald bilden zusammen das Quellgebiet der Tovensche beek, die hier fließt. Es handelt sich um ein feuchtes Gebiet, das sich in üppigem Pflanzenwachstum äußert.